Herzlich Willkommen auf unserer Homepage
THW Ortsverband Bad Berleburg
Wir vom THW sind tolerant - hilfsbereit - weltoffen.
Wir begrüßen Sie herzlich auf der Website des THW Ortsverband Bad Berleburg.
Hier präsentieren wir Ihnen unseren Ortsverband und seine Ausstattung, die Aufgabengebiete unserer THW-Helfer/-innen, alles rund um unsere Einheiten und Einsatzmöglichkeiten, wie Sie uns aktiv/inaktiv unterstützen können und geben Ihnen die Möglichkeit in unsere ehrenamtliche Arbeit hineinzuschnuppern und informieren Sie über aktuelle Ereignisse.
Aktuelle Einsatzberichte
Einsatz: Abstützen eines Wohnhauses nach einem Verkehrsunfall
ERNDTEBRÜCK, 11.02.2024. Es war ein Schock, der Familie Selzer aus Erndtebrück am frühen Sonntagmorgen durch die Knochen fuhr. Ein alkoholisierter, junger Autofahrer ist mit seinem Audi von der Fahrbahn abgekommen und in das Wohnhaus der Familie gekracht. Das THW musste das Gebäude daraufhin abstützen, die Front und die Zimmer zur Straße hin glichen einem Trümmerfeld. „Da musst Du schon beide Augen zukneifen, damit Du nicht anfängst zu weinen, wenn Du hier durch die Räume gehst und siehst, dass alles kaputt ist“, berichtet Stefan Selzer. In seinem Büro sind Risse in der Wand, die Fenster sind heraus geflogen, alles ist voller Scherben und Dreck. Im Wohnzimmer, dass zur Straße hin liegt, klafft ein riesiges Loch in der Wand. Darin zu sehen: Der dunkle Audi des jungen Mannes, der die Spur der Verwüstung anrichtete. Halb zwischen dem geparkten Auto der Familie Selzer und dem Wohnhaus kam sein Wagen zum Liegen. Von der Wabrichtstraße aus war der junge Mann in Richtung Rüppershausen unterwegs.
„Wir haben ja noch geschlafen. Es war gegen halb sechs. Wir sind auf dem Schlaf hoch geschreckt, weil es einen riesen Schlag gegeben hat. Das ist so, als ob jemand ohne Ankündigung aus einem Geschirrschrank das ganze Porzellan heraus schmeißt. Alles auf einmal“, beschreibt Stefan Selzer. „Ich bin dann nach vorne gelaufen, um zu sehen was los war. Da konnte ich schon nach draußen sehen, weil wir keine Tür mehr hatten“, erinnert Stefan Selzer sich.
Lange schon hatten er und seine Ehefrau, wie auch andere Anwohner darum gebeten, einen Blitzer zu installieren, oder die Geschwindigkeit im, Ortseingangsbereich der Wabrichtstraße zu überwachen. „Aber das wurde abgelehnt. Bis etwas Schlimmes passiert“, ärgert sich die Ehefrau von Stefan Selzer vor Ort.
Die Eheleute hatten ihr Schlafzimmer zum Glück nicht zur Straße hin gelegen. „Aber im Erdgeschoss“, erklärt Stefan Selzer. Normalerweise, so erklärte er vor Ort, schliefe der Hund seiner Tochter, der zum Unfallzeitpunkt da war, immer im Wohnzimmer – genau da, wo der Wagen eingeschlagen ist. „Diesmal war er aber zum Glück bei uns“, ist der Mann erleichtert. Inzwischen ist die Tochter vor Ort angekommen und ist beim Anblick des Trümmerfeldes sichtlich schockiert. Unglaublich fast, dass dort niemand ernsthaft verletzt worden ist. „Für uns kam das zunächst als normaler Sachschadenunfall rein“, erklärt ein Polizeibeamter vor Ort. Das gesamte Ausmaß sei dann erst beim Eintreffen vor Ort deutlich geworden. Da die Polizeibeamten vor Ort Alkoholgeruch bei dem 24-jährigen Mann feststellten, wurde eine Blutprobe angeordnet und durchgeführt – so steht es im Pressebericht. Der Mann habe erst eine vorläufige Bescheinigung der Fahrerlaubnis gehabt, weil sein Führerschein bereits schon einmal wegen zu schnellem Fahren eingezogen worden war, berichtete ein Anwohner vor Ort. Glücklicherweise wurde er bei dem schweren Unfall nur leicht verletzt.
Das Haus wurde so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass Feuerwehr und Polizei einen Baustatiker zur Hilfe riefen. Christian Sting vom THW Siegen übernahm diese Aufgabe und beorderte auch seine Kameraden vom THW Ortsverband Bad Berleburg zur Einsatzstelle. Die 15 Kameraden räumten unter der Einsatzleitung von Renee Klotz nicht nur die Trümmer beiseite, sondern stützten das beschädigte Gebäude auch mit massiven Balken und Stützen ab und sicherten die Löcher in der Front gegen Wettereinflüsse und unbefugtes Eindringen.
Eine große Hilfe für Familie Selzer war auch ihr bester Freund Klaus Löcker: Er kümmerte sich sowohl um das Abschleppen des schwer beschädigten Mercedes und besorgte aus seiner Firma auch schnell einen Lkw, mit dem die Trümmerteile bereits schnell entsorgt werden konnten. Außerdem stand er seinen Freunden in der schweren Situation bei.
Anwohner vor Ort versorgten die Feuerwehrkameraden, die seit der Nacht im Einsatz waren, die Polizeibeamten und die Helfer des THW mit frischem Kaffee. „Die Nachbarschaftshilfe funktioniert hier einfach“, zeigte sich die Polizei von der Solidarität der Erndtebrücker begeistert.
Den Schaden schätzt man auf rund 120.000 Euro, wobei das nach Einschätzung von Hausbesitzer Stefan Selzer auch noch deutlich höher ausfallen könnte. Der Strom wurde vorsorglich abgestellt, die Wabrichtstraße blieb über Stunden voll gesperrt.
Text: Matthias Böhl, 112 Magazin
Bilder: THW Bad Berleburg und Matthias Böhl
Einsatzberichte der Fluthilfe 2021
Unser Zugtrupp in der Führungsstelle im Ahrtal
Am vergangenen Wochenende ist unser Zugtrupp von seinem Einsatz im Ahrtal zurückgekehrt. Eine Woche lang betrieben unsere Helfer-/innen dort gemeinsam mit der FK Trier und dem Zugtrupp Viernheim die THW-Führungsstelle (FüSt) Ahrtal, ortsfest untergebracht auf dem Gelände der BABZ in Bad Neuenahr.
Von dort werden alle Einsatzmaßnahmen, die das THW im Landkreis Ahrweiler im Rahmen der Amtshilfe und unmittelbaren Gefahrenabwehr leistet, koordiniert. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit dem Verwaltungsstab der ADD Rheinland-Pfalz, in dem auch ein Fachberater des THW als Verbindungsperson vertreten ist.
Die Aufgaben der FüSt sind in einer solchen Einsatzlage nach einer festgelegten Struktur in Arbeitsteilung organisiert – wir nennen das auch „FüSt-Betrieb in Stabsform“. Im aktuellen Einsatz
arbeitete der Stab unter Leitung eines ehrenamtlichen Leiter der FüSt auf Grundlage der festgestellten Lage beispielsweise verschiedene Einsatzplanungen aus, stellte die hierfür notwendige Logistik sicher, plante verschiedene Kommunikationswege zu den Einsatzabschnitten und führte eine vorausschauende Einsatzkräfteplanung durch.
Eine Grundvoraussetzung für eine gelingende Einsatzarbeit ist eine reibungslose Kommunikation zwischen der FüSt und den unterstellten Einsatzabschnitten. Fernmelder*innen des Fachzuges Trier betrieben daher eine Fernmeldezentrale (FMZ), die neben dem Funk- und Telefonbetrieb auch den gesamten E-Mailverkehr abwickelte und dokumentierte. Weiterhin wurde auch die bestehende Fernmeldetechnik zentral durch die Fachgruppe Kommunikation des Fachzuges gewartet, betrieben, erfasst und administriert.
Wir möchten uns an dieser Stelle nochmals für die gute Zusammenarbeit bei den Ortsverbänden Trier, Viernheim, Osterode und Magdeburg bedanken!
Zugtruppeinsatz Bad Neuenahr-Ahrweiler
Am Samstag den 07.08.2021 rückte der Zugtrupp aus Bad Berleburg erneut zu einem Einsatz aus. Das Ziel war diesmal Bad Neuenahr-Ahrweiler. Dort sollte in der Einsatzabschnittsleitung 3 die Nachtschicht für die folgende Woche übernommen werden. Vor Ort angekommen wurden die Helfer des Zugtrupps von dem Leiter der THW-Führungsstelle in die Lage eingewiesen. Die Nachtschicht verlief sehr ruhig, da an den meisten Einsatzstellen nachts nicht gearbeitet werden konnte. Somit hatte man Zeit die Lagekarte sowie die Kräfteübersicht auf den aktuellen Stand zu bringen und die Führungsstelle für den nächsten Tag vorzubereiten.
Aufgrund des geringen Arbeitsaufkommens in der Nacht entschied man sich dann den Sonntagmorgen nach Hause zu fahren um Helfer auszutauschen und sich eine Nacht im heimischen Bett auszuruhen.
Am Montagmorgen den 09.08.2021 fuhr dann ein ausgeruhter Zugtrupp wieder ins Schadensgebiet nach Bad Neuenahr-Ahrweiler um dort nun als Erkunder bis einschließlich Freitag den 13.08.2021 die Einsatzabschnittsleitung 3 zu unterstützen. Nachdem die Feldbetten in den Zelten nahe der Führungsstelle aufgebaut waren kam auch schon der erste Erkundungsauftrag rein. Es ging ins nahegelegene Walportzheim, wo auf einem Naturhof eine Familie von der Außenwelt abgeschnitten sein sollte. Vor Ort angekommen stellte man fest, dass die Brücke über die Ahr nicht mehr vorhanden war und man somit den Naturhof nicht erreichen konnte. Freiwillige Helfer waren aber bereits mit Baumaschinen dabei einen provisorischen Weg zu dem Hof aufzuschütten.
Eine Rücksprache mit dem dort Verantwortlichen Disponenten ergab, dass sich auf dem Hof niemand mehr befindet und die Familie in einem nahegelegenen Hotel untergekommen ist, alle wohlauf sind und bestens versorgt werden.
Zurück bei der Einsatzabschnittsleitung 3 ergab sich dann die Aufgabe für die restliche Woche. Zusammen mit weiteren Erkundern des THW Ortsverbandes Sulzbach-Rosenberg bildete der Zugtrupp Bad Berleburg nun ein Team um beim Erstellen einer digitalen Lagekarte des gesamten Schadensgebietes Bad Neuenahr-Ahrweiler zu unterstützen. Es sollte ein Gesamtüberblick mit allen einsatzrelevanten Informationen entstehen wie zB. Wo stehen Trinkwasserbehälter? Wo sind die Infopoints an denen sich die Bevölkerung informieren kann? Welche Einsatzstellen sind noch offen, welche schon abgearbeitet? Wo stehen Notstromaggregate, wo mobile Tankstellen? Das und vieles mehr sollte durch die digitale Lagekarte dargestellt werden.
Damit hatte man die nächsten 4 Tage viel zu tun. Das Gebiet bestand immerhin aus sieben Untereinsatzabschnitten, welche es alle komplett zu erkunden galt. Man teilte sich in 2 Teams auf, eins zu Fuß und eins mit einem geländegängigen Fahrzeug (UTV). So konnten verwinkelte Gassen aber auch große Flächen möglichst schnell erkundet werden. So nahm man sich einen Untereinsatzabschnitt nach dem nächsten vor. Beide Teams waren mit GPS-Geräten ausgestattet, mit denen wurde, wenn ein Ort von Interesse war, ein Marker gesetzt. Am Ende der Route wurden diese Daten dann auf einen Laptop übertragen und in eine Datenbank eingepflegt. Mit Hilfe einer Software konnte man diese Daten dann in eine digitale Lagekarte übernehmen und sowohl digital darstellen als auch in Papierform ausdrucken. Im weiteren Verlauf der Woche kamen auch noch Daten von anderen Erkundern hinzu, wie zB. von den THW-Baufachberatern, dem MHP-Trupp (Mobiler Hochwasser Pegel) des THW und der Ölwehreinheiten der Feuerwehr.
Es wurden in der Woche viele Kilometer zu Fuß und mit dem UTV zurückgelegt und bis spät in die Nacht Daten am Laptop aufgearbeitet um immer am nächsten Morgen einen aktuellen Stand an die Einsatzabschnittsleitung übergeben zu können.
Am Freitag den 13.08.2021 hieß es dann für den Zugtrupp aus Bad Berleburg die Feldbetten wieder einzupacken und die Heimreise anzutreten. Man verabschiedete sich herzlich von den Kameraden aus Sulzbach-Rosenberg und Haßfurt (Baufachberater) sowie dem Team der THW-Führungsstelle.
Als man am Freitagabend dann wieder in Bad Berleburg angekommen war, gingen alle erst einmal ins heimische Bett um dann am nächsten Morgen das Fahrzeug sowie die Ausstattung wieder einsatzbereit zu machen und damit auch diesen Einsatz erfolgreich abzuschließen.
Herzlichen Dank an alle Helfer für Ihre ehrenamtliche Einsatzbereitschaft und an die Arbeitgeber und Familien für ihre Unterstützung.
Text & Bilder: Christoph Wied
Eine Woche mit Wasser und Strom
Am Freitag den 3.9.2021 erhielt die Fachgruppe Elektroversorgung des Ortsverbands Bad Berleburg einen weiteren Einsatzauftrag zur Unterstützung der Einsatzkräfte in den vom Starkregen betroffenen Katastrophengebieten.
Gemäß Einsatzauftrag rückte die Fachgruppe Elektroversorgung unter der Leitung von Gruppenführer Jens Trettin am Morgen des 6.9. Richtung Ahrtal aus. Der Gruppenführer wurde bei diesem Einsatz durch die Helfer Tom Gerhard, Karsten Heppner, Frank Horchler sowie Jan Treude vom Ortsverbands Bad Berleburg unterstützt. Durch die gute Zusammenarbeit der Elektrogruppen des Regionalbereichs Olpe konnte der Trupp zusätzlich durch Kai Zimmermann vom Ortsverband Siegen unterstützt werden.
Nach Ankunft im Bereitstellungsraum Nürburgring wurde als primärer Einsatzauftrag die Unterstützung der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpe (WP) des Ortsverbands Neu-Isenburg genannt. In der Nacht zum 7.9., sowie 8.9., rückten jeweils 3 Helfer zur Unterstützung und Abdeckung einer Nachtschicht nach Bad Neuenahr – Ahrweiler aus.
Auftrag war die Überwachung einer THW Schmutzwasserpumpe vom Typ Hannibal mit einer Förderleistung von bis zu 5.000l/Minute. Bedingt durch Kanalbrüche in der betroffenen Region unterstützt das THW bei Umleitung der Kanalisation in intakte Bereiche des Abwassersystems. Diese kritischen Bereiche werden rund um die Uhr durch Helfer betreut.
Am Nachmittag des 8.9. erhielten die Spezialisten aus Berleburg den Einsatzauftrag das Berufsbildungszentrum (BBZ) Bad Neuenahr-Ahrweiler zur erkunden und die Elektroversorgung für die Unterrichtsaufnahme bestmöglich in Stand zu setzen. Ziel war es, so viele Gebäudeteile wie möglich zu prüfen und die intakten Bereiche des BBZ Bad Neuenahr-Ahrweiler provisorisch mit Energie zu versorgen.
Auf der Fahrt zur Erkundung nach Bad Neuenahr-Ahrweiler wurde noch ein Stopp in Vettelhoven eingelegt. Im Rahmen der Bürgerhilfe konnten die Helfer der Fachgruppe Anwohner bei der Instandsetzung beschädigter Elektroinstallation unterstützen. Gegen 17:30Uhr erreichte die Fgr. Elektroversorgung den Einsatzort für eine erste Erkundung und Schadensbegutachtung. Schnell war ein erstes Einsatzkonzept gefunden, welches dann am Folgetag mit den Anlagenverantwortlichen vertieft, diskutiert und in die Tat umgesetzt werden sollte.
Nach Ankunft am Morgen des 9.9. an der Einsatzstelle konnte die Erkundung mit den Anlagenverantwortlichen fortgesetzt werden. Die Erkundung und Schadensaufnahme ergab folgendes Bild:
· Alle im Erdgeschoss des BBZ Bad Neuenahr befindlichen Einrichtungen, sowie die Werksattbereiche, waren durch die Flut zerstört. Eine Instandsetzung war hier nicht möglich.
· Eingeschossige Nebengebäude sowie die Sporthalle waren durch die Flut so stark beschädigt, dass auch hier keine Instandsetzung möglich war.
· Das Transformatorhaus wurde nahezu komplett überflutet. Alle Einrichtungen zur Versorgung der Schule wurden durch die Flut massiv beschädigt. Darunter fielen unter anderem der Transformator der Schule (10kV/400V) sowie die Niederspannungshauptverteilung, von der aus die Einzelnen Bereich des BBZ versorgt wurden. Bei der Erkundung wurde festgestellt, dass zwar die Externe Energiezufuhr abgeschaltet wurde, Jedoch alle Anlagenteile noch eingeschaltet waren.
Glücklicherweise befand sich die Energie-Hauptverteilung, sowie Heizungs- und Belüftungsanlagen des BBZ, im Obergeschoss der Anlage. Daraus ergab sich folgendes Einsatzkonzept:
1. Freischaltung, gegen Wiedereinschalten sicher, Erden und Kurzschließen der Transformatoranlage
2. Prüfung der Versorgungsleitungen von der Niederspannungshauptverteilung des Transformatorhauses zur Hauptverteilung des BBZ
3. Umbau, Prüfung und Instandsetzung der Niederspannungshauptverteilung
4. Abklemmen und sichern der Zuleitung von zerstörten Anlagenbereichen
5. Prüfung der Gebäudeinstallation der intakten Bereiche des BBZ
6. Prüfung der Gebäudeinstallation der intakten Bereiche des BBZ
7. Verwendung einer bereits vorhandenen Netzersatzanlage (NEA) zur provisorischen Energieversorgung
8. Identifizierung und Freischaltung von Hochlastbereichen welche zwar in Takt sind, aber nicht für den Betrieb benötigt werden
(Grund: Überlastung der Netzersatzanlage vermeiden und Reserven für Baustrom schaffen)
9. Inbetriebnahme intakter Anlagenteile mit dem Betreiber
Dieses Konzept wurde mit der Kreisverwaltung Ahrweiler, sowie den Anlagenverantwortlichen, besprochen und in die Tat umgesetzt. Unterstützt wurde die Fachgruppe aus Bad Berleburg dabei durch die Helfer der Fachgruppe Infrastruktur des OV Lüdenscheid. Diese erkundeten das Gebäudeinnere und bereiteten die Inbetriebnahme der Anlage vor, währen die Helfer aus Bad Berleburg die Stromversorgung aufbauten und in stand setzten.
Durch die gute Zusammenarbeit der Fachgruppen, das Engagement und den persönlichen Einsatz der Helfer, die unbürokratische Unterstützung der Kreisverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler sowie die Unterstützung der Anlagenverantwortlichen, konnte bereits am Vormittag des 10.9. mit der Inbetriebnahme der Anlagenteile begonnen werden. Zuvor wurden durch die Helfer aus Berleburg alle Anlagenteile geprüft und für die Verwendung freigegeben. Hierunter fielen unter anderem die Isolationsprüfung weiter verwendeter Kabel, die Prüfung der Erdungsanlage sowie das Einmessen der aus instandgesetzten Bauteilen neu entstandenen Niederspannungshauptverteilung.
Die Inbetriebnahme wurde, nach Anfertigung und Übergabe der benötigen Errichtungs- und Messprotokolle an den Anlagenbetreiber, gemeinsam mit dem Anlagenverantwortlichen durchgeführt. Hierbei wurde die Anlage stufenweise zugeschaltet. Alle Verbraucher der Anlage wurden zugeschaltet und die Last an der Netzersatzanlage kontrolliert. Ziel war es den Verbrauch der Anlage bestmöglich zu simulieren um die Auslastung der Netzersatzanlage prüfen zu können.
Durch die getroffenen Maßnahmen konnten ca. 75% der Klassenräume wieder mit Energie versorgt werden. Dies ermöglicht eine Zeitnahe Aufnahme des Unterrichts am Berufsbildungszentrums in Bad Neuenahr. Des Weiteren konnte durch die Simulation des Schulbetriebs eine Leistungsreserve der Netzersatzanlage bestimmt werden, welche für die Baustromversorgung genutzt werden kann. Somit konnte eine Basis für die weitere Instandsetzung der Gebäude neben dem regulären Schulbetrieb geschaffen, und zusätzliche Kosten für weitere Netzersatzanlagen vermieden werden.
Nach Abschluss der Arbeiten kehrte die Fachgruppe Elektroversorgung zurück in den heimischen Ortsverband nach Bad Berleburg. Hier wurden die Fahrzeuge gereinigt und die Einsatzbereitschaft hergestellt.
Die Tage in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten haben bei den Helfern viele Eindrücke hinterlassen. Die Naturgewalten die hier aufgetreten sind, sind nur schwer in Worte zu fassen. Müde und erschöpft, wegen der langen Tage im Einsatz, aber auch glücklich und stolz, sehen die Helfer aus Bad Berleburg auf diesen Einsatz zurück. Glücklich, Menschen in Not helfen zu können und Stolz einen Beitrag auf dem Weg zurück in die Normalität geleistet zu haben. Die Helfer sind beim THW um Not zu lindern und Hoffnung zu geben, und genau dies konnten wir erreichen.
Herzlichen Dank an alle Helfer für Ihre ehrenamtliche Einsatzbereitschaft und an die Arbeitgeber und Familien für ihre Unterstützung.
Hochwassereinsatz der Fachgruppe Elektroversorgung für das Technische Hilfswerk aus Bad Berleburg
Normalerweise kommt der Strom aus der Steckdose. Doch was alles ohne Strom nicht mehr funktioniert oder wenn im noch schlimmeren Fall gar keine Steckdose mehr da ist, wo Strom herauskommen könnte, weil das Hochwasser sie mit der kompletten Wand einfach weggespült hat, wird erst jetzt richtig klar.
Spätestens jetzt werden Spezialisten des THW mit NEAs, sogenannten Netzersatzanlagen gebraucht, wie z.B. das 200 kVA NEA vom Technischen Hilfswerk aus Bad Berleburg. Diese Notstromaggregate können Strom in ein bereits vorhandenes Stromnetz zusätzlich einspeisen und damit zur Erweiterung der Stromkapazität beitragen.
Am 15.07.2021 um 19:25 Uhr kam der Einsatzauftrag für Gruppenführer Manuel Strack mit seinen Helfern Jan Treude, Sven Kuhli und Philip Exner. Jetzt hieß es Klamotten packen und los. Abfahrt in den Bereitstellungsraum nach Euskirchen und warten auf weitere Befehle. Wie lange war zunächst noch nicht klar, aber bis zum Wochenende auf jeden Fall.
Am Einsatzort angekommen, lautete die Order einen Gutshof mit Stallungen und allem was dazu gehört wieder in Betrieb zu nehmen. Denn ohne Strom kein Futter für die Tiere und das Melken ohne Maschine geht ohne Übung auch schlecht von der Hand. Das bedeutet also erst mal alles abklemmen und dann nach Überprüfung so nach und nach wieder in Betrieb nehmen. Es zeigte sich so richtig, was die einzelnen Verbraucher an Leistung benötigen und trotz der Größe von 200 kVA kommt man da schon manchmal an die Grenze, so Manuel Strack.
Hier war also eine Betreuung rund um die Uhr gefragt und es wurde auch sogar im Freien auf dem Feldbett neben dem NEA geschlafen. Am Sonntag kam dann die Ablösung und ein NEA vom örtlichen Energieversorger übernahm die weitere Versorgung.
Am 27.07.2021 um 18:00 Uhr kam dann schon der nächste Einsatzauftrag für unsere THW Kameraden der Fachgruppe Elektroversorgung aus Bad Berleburg. Diesmal fuhr Gruppenführer Jens Trettin mit seinen Helfern Jan Treude, Christian Schäfer, Timo Autschbach, Karsten Heppner und Johannes Benfer nach Brühl in den Bereitstellungsraum. Von dort sollte es dann nach Bad Münstereifel gehen, wo die Funktion der Straßenbeleuchtung geprüft und gegebenenfalls in Stand gesetzt werden sollte. Und wenn die Fachleute schon mal vor Ort sind, wurden auch schnell diverse Elektrogeräte wie Hochdruckreiniger, Pumpen, Kühlschränke und Waschmaschinen geprüft, ob sie durch das Wasser Schaden genommen hätten bzw. ob sie noch genutzt werden können. Zwischendurch noch etwas Strom vom NEA bereitstellen und dann ging es am 30.07. wieder zurück nach Bad Berleburg, um die Einsatzbereitschaft wieder herzustellen.
Herzlichen Dank an alle Helfer und ihre Familien für Ihre Einsatzbereitschaft und vor allem an die Arbeitgeber für die unkomplizierte Abwicklung.
Alarmierung nach Euskirchen
Am Freitagnachmittag, den 23.07.2021, fuhr der komplette technische Zug aus Bad Berleburg, bestehend aus dem Zugtrupp, der Bergungsgruppe und der Fachgruppe Notinstandsetzung / Notversorgung (N) nach Brühl in einen Bereitstellungsraum. Da die Ankunft, recht spät gegen 21 Uhr war, wurde direkt das Quartier aus Feldbetten in einer Sporthalle bezogen und der Einsatz für die Bergung und Fachgruppe N begann erst am nächsten Morgen. Der Zugtrupp hingegen musste gegen 23 Uhr spontan den Meldekopf bis 3 Uhr nachts übernehmen, da der dafür alarmierte Zugtrupp aus einem anderen Ortsverband Verspätung hatte. Zu den Aufgaben des Meldekopfs gehört mit unter die Annahme der ankommenden Einheiten in den Bereitstellungsraum.
Am Samstag haben die THW Kameraden der Bad Berleburger Bergung unter der Leitung von Gruppenführer Felix Radziwill, innerhalb von 10 Stunden über 11.000 Sandsäcke gefüllt und verladen. Insgesamt wurden allein an dieser Sandsackfüllanlage ca. 25.000 Sandsäcke an einem Tag gefüllt. Die Fachgruppe Notinstandsetzung / Notversorgung (N) wurde zur gleichen Zeit als Logistikkomponente, zum Transport von benötigten Elektromaterialien zur Wiederherstellung der Stromversorgung, unter der Führung von Daniel Borchardt eingesetzt. Es ging eine Eilmeldung ein. Ein Baufachberater rief: „ Haus in Erft eingestürzt!“ Der Zugtrupp machte sich umgehend mit Blaulicht und Martinshorn auf den Weg nach Bad Münstereifel um sich ein Bild der akuten Lage zu machen. Dort angekommen übernahm der ZTr aus Bad Berleburg, unter der Führung des Zugführers Renee Klotz, die Leitung vor Ort. Das Hauptziel war es das Haus aus der Erft zu Bergen und somit ein erneutes Uferübertreten des Wassers vorzubeugen. Am Samstagabend führte der Zugtrupp noch eine Flusserkundung durch.
Am Sonntag ist dann der komplette technische Zug in den Nachbarort Bad Münstereifel gefahren. Die Aufgabe hier war das Beräumen der Erft von Trümmern, um bei erneutem Starkregen eine Stauung zu vermeiden. Es wurden Bäume und Betonreste entfernt und Schutt aus dem Flussbett beseitigt. Gegen Abend konnten die Taschen gepackt werden. Auf der Heimfahrt wurde noch eine gemeinsame Pause eingelegt, um das Abendessen zusammen in Ruhe genießen zu können. Um 0:00 Uhr in Bad Berleburg wieder eingetroffen, konnten alle erschöpft aber zufrieden nach Hause ins Bett, um am nächsten Tag die Einsatzbereitschaft aller Fahrzeuge wieder herzustellen.
Herzlichen Dank an alle Helfer für Ihre ehrenamtliche Einsatzbereitschaft und vor allem an die Arbeitgeber und Familien für die unkomplizierte Abwicklung.
Bilder vom Einsatz vom 23.07.2021 bis 26.07.2021
Ein weiterer Hochwassereinsatz für unsere Fachgruppe Bergung
Ausgerückt sind wir am Montagmorgen, den 19.07.2021 um 4 Uhr, so Gruppenführer Felix Radziwill beim Gespräch nach der Rückkehr. Folgende von unseren THW-Helfer/-innen waren hier im Einsatz: Andreas Lengsfeld, Tom Gerhard, Justin Schneider, Christian Winter, Torsten Winter, Daniel Horchler, Lena Dieckmann, Peter Schmidt und Gruppenführer Felix Radziwill. Es ging zunächst nach Euskirchen in den Bereitstellungsraum. Unsere erste Aufgabe bestand darin, die Feuerwehr an der Steinbachtalsperre beim Aufbau der HFS Pumpen personell zu unterstützen. Die Pumpen hatten anfangs eine Leistung von 15.000 l/min und zu Spitzenzeiten wurden dort bis zu 220.000 l/min Wasser aus der Talsperre gefördert, um den Dammbruch zu verhindern. Die Aufgaben der Bergungsgruppe bestanden u.a. auch darin, Geländer und Gitterstäbe zu entfernen, damit die Schläuche hindurch passten, Standplätze vorzubereiten, sowie beim Verlegen der Schläuche selbst zu unterstützen.
Am Dienstag ging es dann nach Iversheim. Dort gehörte die Bergungsgruppe auch nach der Erkundung noch zu den ersten Einsatzeinheiten vor Ort. Allgemeine Aufräumarbeiten, Zerlegen von Container mit Brennschneidgeräten, Auspumpen von Kellern und das Nachgehen des verdächtigen Verwesungsgeruchs in den Trümmerfeldern waren Tätigkeiten unserer THW-Einsatzkräfte. In Iversheim waren die Helfer aus Bad Berleburg 2 Tage, bevor sie dann für eine kurze Unterbrechung von nicht mal 24 Stunden nach Hause fuhren. In dieser Zeit wurde der Gerätekraftwagen (GKW) wieder aufgefüllt und einsatzbereit gemacht.
zugehörige Einsatzbilder
Hochwassereinsatz in Odendorf
Alle unsere Helfer des Zugtrupps sind vom Hochwassereinsatz wohlbehalten zurück.
Bad Berleburg. Am 20.07.2021 um 14 Uhr traf die Ablösung für unsere Helfer des Zugtrupps am Einsatzort Odendorf ein. „Einsatz beendet. Es geht wieder nach Hause“ lautete die Meldung. Um 18:30 Uhr trafen die Helfer Renee Klotz, Imke Gerhard, Christoph Wied, Nadine Hodeck, Corbinian Arzt und Matthias Riedesel wieder in der Unterkunft ein. Es war ein anstrengender, aber sehr erfolgreicher Einsatz, der am 17.07.2021 um 17 Uhr begonnen hatte.
Die Helfer des Zugtrupps hatten teilweise die Führung von bis zu 8 Fachgruppen organisiert und das rund um die Uhr. Meldungen entgegennehmen, Einsatztagebuch schreiben, Erkundungen durchführen, beruhigende Worte finden, wenn wieder einmal etwas nicht so lief, wie geplant, Verpflegung organisieren, Fahrzeuge einweisen, und, und, und... Eben all diese Dinge rund um einen Einsatz, damit alles funktioniert. Die Ablösung im Team erfolgte jeweils untereinander nach Bedarf und Arbeitsaufkommen. Mit anderen Worten: Wenig Schlaf mit viel Organisationsarbeit. Das Führen der bis zu 85 Helfer rund um die Uhr ist nicht eben mal aus dem Ärmel zu schütteln, so Zugführer Renee Klotz beim Gespräch kurz nach der Rückkehr.
Als es dann Richtung Heimat gehen sollte, waren alle Helfer einerseits froh wieder einem alltäglichen 8 Stunden Tag mit geregeltem Ablauf entgegenblicken zu können, andererseits war das „Helfen anderer in Not geratener Menschen“ schon eine sehr zufriedenstellende Erfahrung. Immerhin haben die Helfer/-innen des Technischen Hilfswerks aus Bad Berleburg genau für solche Einsätze trainiert.
Die Einsatzbereitschaft wurde mittlerweile wieder hergestellt und bei der nächsten Alarmierung ist die Besatzung des Zugtrupps wieder mit dabei. Denn im Nachhinein gab es viel Lob und Anerkennung von allen, insbesondere der Einsatzleitung, den untergeordneten Einheiten und den Betroffenen, für die ehrenamtlich geleistete Arbeit der THW Helfer/-innen aus Bad Berleburg.
Katastrophenhilfe in Finnentrop
Bis 4 Uhr Sandsäcke gefüllt - THW aus Bad Berleburg hilft im Kreis Olpe
Mit 25 Mann ist das THW Bad Berleburg am Mittwochabend nach Finnentrop zur Katastrophenhilfe ausgerückt. Um 18 Uhr ging es von Wittgenstein aus über die Kreisgrenze. Zugführer Renee Klotz zeigt sich am Donnerstagmorgen am SZ-Telefon noch immer schockiert: „Das Ausmaß ist schon heftig. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Wittgenstein und den Kreis Olpe eigentlich nur ein Berg trennt.“ Schutt und Geröll auf den Straßen, dazu die Wassermassen - vor allem die jungen und unerfahrenen Kollegen seien tief beeindruckt gewesen.
Bad Berleburger füllen Sandsäcke
Eingesetzt wurden die Helfer an der Sandsack-Füllanlage des THW Olpe in Finnentrop. Da war vor allem Muskelkraft gefragt. Bis zum frühen Donnerstagmorgen packten die Bad Berleburger mit an, unter anderem, um einen Deich in der Nähe der Ortschaft Lenhausen zu sichern. „Das ging bis 4 Uhr“, berichtet Klotz.
Anschließend ging es zurück nach Wittgenstein. Feierabend war aber noch nicht angesagt, denn die Gerätschaften wurden direkt wieder für einen möglichen nächsten Einsatz fit gemacht. „Um 6 Uhr haben wir Einsatzbereitschaft gemeldet. Unsere Leute haben sich dann direkt schlafen gelegt. Gut möglich, dass wir heute im Laufe des Tages wieder ausrücken müssen“, so Klotz.