Demontage einer umsturzgefährdeten Treppe

Am 2. Mai 2024 rückten die Fachgruppe B und N zur technischen Hilfeleistung zum ehemaligen 1-A-Gebäudes aus, um ein umsturzgefährdete Treppe zu demontieren und drei Bäume zu fällen, die ebenfalls umsturzgefährdet waren. Aufgrund der Größe der Treppe und der Bäume wurde ein 44 Tonnen Kran zur Unterstützung angefordert.

Zunächst wurde der Bereich um den Baum gesichert, und ein Einsatzleiter koordinierte den Ablauf, um Risiken für die Umgebung und die Einsatzkräfte zu minimieren. Der Kran wurde strategisch positioniert, um den Baum mit einem Seilzug zu fällen und die Teile sicher zu Boden zu bringen.

Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Kranfahrer, Bauarbeitern und Einsatzkräften konnte der Baum und die Treppe effektiv und sicher entfernt werden.

Text: Melissa Große Bilder: Renee Klotz

Bergung eines Baggers auf dem Dach des ehemaligen 1A-Gebäudes

Die Bergung eines Baggers ist eine technische Herausforderung, die spezifische Verfahren und Ausstattungen erfordert. Hier eine mögliche Beschreibung eines Einsatzes zur Bergung eines Baggers:

Einsatzbeschreibung zur Bergung eines Baggers:

Am 15.04.2024 wurde unser Ortsverband zu einem Einsatz zur Bergung eines Baggers gerufen, der auf dem Dach des ehemaligen 1-A-Komplexes bei Bauarbeiten umgefallen war. Um den Bagger sicher zu bergen, wurde zunächst das Gelände rund um den Bagger sorgfältig erkundet, um mögliche Gefahrenquellen zu identifizieren und eine sichere Zugangsroute zu planen.

Mithilfe von speziell technischen Geräten wie Hebekissen und Greifzügen wurde der Bagger vorsichtig aus seiner misslichen Lage befreit. Dabei wurde darauf geachtet, die Umwelt nicht zu schädigen und den Bagger möglichst ohne Schäden zu bewegen. Je nach den Gegebenheiten wurde das Gelände möglicherweise auch stabilisiert oder das Gewicht des Baggers verringert, um eine Bergung zu erleichtern.

Durch den gezielten Einsatz von unseren THW-Helfern konnte der Bagger schließlich erfolgreich und ohne größere Schäden an Fahrzeug und Umgebung geborgen werden. Der Einsatz wurde professionell und zügig abgewickelt, sodass der Bagger wieder für den weiteren Einsatz zur Verfügung stand.

Text: Melissa Große, Bilder: Renee Klotz

Einsatz: Abstützen eines Wohnhauses nach einem Verkehrsunfall

ERNDTEBRÜCK, 11.02.2024. Es war ein Schock, der Familie Selzer aus Erndtebrück am frühen Sonntagmorgen durch die Knochen fuhr. Ein alkoholisierter, junger Autofahrer ist mit seinem Audi von der Fahrbahn abgekommen und in das Wohnhaus der Familie gekracht. Das THW musste das Gebäude daraufhin abstützen, die Front und die Zimmer zur Straße hin glichen einem Trümmerfeld. „Da musst Du schon beide Augen zukneifen, damit Du nicht anfängst zu weinen, wenn Du hier durch die Räume gehst und siehst, dass alles kaputt ist“, berichtet Stefan Selzer. In seinem Büro sind Risse in der Wand, die Fenster sind heraus geflogen, alles ist voller Scherben und Dreck. Im Wohnzimmer, dass zur Straße hin liegt, klafft ein riesiges Loch in der Wand. Darin zu sehen: Der dunkle Audi des jungen Mannes, der die Spur der Verwüstung anrichtete. Halb zwischen dem geparkten Auto der Familie Selzer und dem Wohnhaus kam sein Wagen zum Liegen. Von der Wabrichtstraße aus war der junge Mann in Richtung Rüppershausen unterwegs.

„Wir haben ja noch geschlafen. Es war gegen halb sechs. Wir sind auf dem Schlaf hoch geschreckt, weil es einen riesen Schlag gegeben hat. Das ist so, als ob jemand ohne Ankündigung aus einem Geschirrschrank das ganze Porzellan heraus schmeißt. Alles auf einmal“, beschreibt Stefan Selzer. „Ich bin dann nach vorne gelaufen, um zu sehen was los war. Da konnte ich schon nach draußen sehen, weil wir keine Tür mehr hatten“, erinnert Stefan Selzer sich.

Lange schon hatten er und seine Ehefrau, wie auch andere Anwohner darum gebeten, einen Blitzer zu installieren, oder die Geschwindigkeit im, Ortseingangsbereich der Wabrichtstraße zu überwachen. „Aber das wurde abgelehnt. Bis etwas Schlimmes passiert“, ärgert sich die Ehefrau von Stefan Selzer vor Ort.

Die Eheleute hatten ihr Schlafzimmer zum Glück nicht zur Straße hin gelegen. „Aber im Erdgeschoss“, erklärt Stefan Selzer. Normalerweise, so erklärte er vor Ort, schliefe der Hund seiner Tochter, der zum Unfallzeitpunkt da war, immer im Wohnzimmer – genau da, wo der Wagen eingeschlagen ist. „Diesmal war er aber zum Glück bei uns“, ist der Mann erleichtert. Inzwischen ist die Tochter vor Ort angekommen und ist beim Anblick des Trümmerfeldes sichtlich schockiert. Unglaublich fast, dass dort niemand ernsthaft verletzt worden ist. „Für uns kam das zunächst als normaler Sachschadenunfall rein“, erklärt ein Polizeibeamter vor Ort. Das gesamte Ausmaß sei dann erst beim Eintreffen vor Ort deutlich geworden. Da die Polizeibeamten vor Ort Alkoholgeruch bei dem 24-jährigen Mann feststellten, wurde eine Blutprobe angeordnet und durchgeführt – so steht es im Pressebericht. Der Mann habe erst eine vorläufige Bescheinigung der Fahrerlaubnis gehabt, weil sein Führerschein bereits schon einmal wegen zu schnellem Fahren eingezogen worden war, berichtete ein Anwohner vor Ort. Glücklicherweise wurde er bei dem schweren Unfall nur leicht verletzt.

Das Haus wurde so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass Feuerwehr und Polizei einen Baustatiker zur Hilfe riefen. Christian Sting vom THW Siegen übernahm diese Aufgabe und beorderte auch seine Kameraden vom THW Ortsverband Bad Berleburg zur Einsatzstelle. Die 15 Kameraden räumten unter der Einsatzleitung von Renee Klotz nicht nur die Trümmer beiseite, sondern stützten das beschädigte Gebäude auch mit massiven Balken und Stützen ab und sicherten die Löcher in der Front gegen Wettereinflüsse und unbefugtes Eindringen.

Eine große Hilfe für Familie Selzer war auch ihr bester Freund Klaus Löcker: Er kümmerte sich sowohl um das Abschleppen des schwer beschädigten Mercedes und besorgte aus seiner Firma auch schnell einen Lkw, mit dem die Trümmerteile bereits schnell entsorgt werden konnten. Außerdem stand er seinen Freunden in der schweren Situation bei.

Anwohner vor Ort versorgten die Feuerwehrkameraden, die seit der Nacht im Einsatz waren, die Polizeibeamten und die Helfer des THW mit frischem Kaffee. „Die Nachbarschaftshilfe funktioniert hier einfach“, zeigte sich die Polizei von der Solidarität der Erndtebrücker begeistert.

Den Schaden schätzt man auf rund 120.000 Euro, wobei das nach Einschätzung von Hausbesitzer Stefan Selzer auch noch deutlich höher ausfallen könnte. Der Strom wurde vorsorglich abgestellt, die Wabrichtstraße blieb über Stunden voll gesperrt.

Text: Matthias Böhl, 112 Magazin

Bilder: THW Bad Berleburg und Matthias Böhl